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Der Traum vom Weidentipi

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Vor einigen Jahren habe ich mich mal mit ganz viel Tatendrang, etwas Naivität und relativ wenig Wissen an den Bau eines Weiden-Tipi’s getraut! Eigentlich wollte ich das Bruno ein Spielehäusle aus Holz baut, „aber leider habe ich überhaupt gar keine Zeit dafür!“ meinte er.
Naja, aber ich habe mir ja so ein „Häuschen“ in den Kopf gesetzt! Also muß jetzt irgendwo eine „Alternative“ her! Ich durchwühle das Internet von oben bis unten und irgendwann entdecke ich eine Bau-Anleitung „Weidentipi für Kinder ganz einfach gemacht!“
Ja, genau so was brauche ich! Einfach, schnell und ohne männliche Hilfe machbar…
Voller Tatendrang schreite ich am nächsten Tag bewaffnet mit einem Spaten zur Tat. Ich lege auf der Spielwiese mit Hilfe eines Seiles einen großen Kreis auf.
Dann kommt meine „Frauenpower“ zum Einsatz. Stück für Stück grabe ich im Kreis herum den Rasen aus. Ich grabe ca. 0,5m tief…und das dauert!
Ich muss ganz schön schwitzen, aber irgendwann habe ich es geschafft!
Nun muß ich doch Bruno um Hilfe bitten! Ich brauche nämlich eine „Frontlader-Schaufel voll Humus“…und tatsächlich mein Arbeitsauftrag wird sofort erledigt.
Nun befülle ich den „Kreis“ zur Hälfte mit Humus.
Weiden-Äste habe ich bereits im Wasser „wurzeln“ lassen.
Zur besseren Stabiliät meint Bruno soll ich immer mit dem gleichen Abstand dünne Zaunpfähle rein schlagen! ICH und SCHLAGEN!?!? Ok, er sieht meinen flehenden Blick um Hilfe und nimmt mir diese Arbeit ab.
Außerdem soll ich noch dickere Hartriegel-Äste dazwischen eingraben. Mach ich!
Anschließend die Weiden-Äste, alles mit Humus auffüllen, gut wässern – FERTIG!!!
Ich war die erste Zeit wirklich frustriert. Das „blöde Ding“ wollte einfach nicht wachsen. Immer wieder habe ich vertrocknete Weiden-Äste aus dem Tipi gezogen, wieder neue eingepflanzt und das den ganzen Sommer lang. Irgendwie hat das Weidentipi nie ausgeschaut wie ein Tipi!

…und dann kam der Winter…und dann kam der Frühling

…und das Weidentipi ist explodiert!!!!

Die Äste sind in alle Himmelsrichtungen gewachsen, ausgetrieben hat jedes noch so kleine Ästchen!

Ich habe regelmäßig Äste gestutzt, neu verflechtet und versucht dieses „Tipi“ irgendwie in den Griff zu bekommen. Es hat richtig Arbeit gemacht und trotzdem „sch…“ ausgeschaut…ich war frustriert!

Dann war ein Weidenflechtkurs vom Landwirtschaftsamt ausgeschrieben und den habe ich besucht.

Die Kursleiterin habe ich direkt gefragt was ich denn in meinem Fall mit dem Tipi machen kann!?

„ALLES ABSCHNEIDEN UND NEU VERFLECHTEN!“

Ich bin von diesem Kurs heim und am nächsten Tag habe ich alles „radebutz“ abgeschnitten!
Den Blick von Bruno hättet ihr sehen sollen…ich glaub der hat etwas an meinem Verstand gezweifelt! 
Jedenfalls ist der Haufen mit den Ästen immer größer und das Weidentipi immer kleiner geworden.

Dann hat mir Bruno Baustahl-Matten besorgt. Diese habe ich in stundenlanger mühevoller Handarbeit mit den Ästen verflochten und ins Weidentipi eingesetzt.
Die Äste treiben schon wieder aus und schon bald ist das momentan kahle „Weidentipi“ wieder komplett grün zugewachsen!

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