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Die „ruhige“ Vorweihnachtszeit

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Eigentlich ist es jedes Jahr das Gleiche…ich nehme mir vor diese „ruhige Zeit“ nur für mich zu nutzen. Es soll ja die Zeit der Ruhe, Besinnung und vor allem die Zeit zum Kräfte sammeln sein, für die kommende Wintersaison mit vielen lieben Urlaubsgästen.
Ich nehme mir jedes Jahr vor…“Diesmal wird alles viel Streß-freuer und ich mache nur das was ich gerne mach!“
…Jedes Jahr habe ich meine gut gemeinten Vorsätze gebrochen…2020 NICHT!
Ende Oktober, rechtzeitig zu Beginn der bayrischen Herbstferien erreicht mich eine E-Mail der Kurverwaltung Oberstaufen, die an alle Vermieter gerichtet ist. Der Inhalt dieser Mail in kurzen Worten: Lockdown light und die sofortige Schließung aller touristischen Übernachtungsbetriebe.

Die letzten Gäste reisen ab, mein nächtlicher Job als Schrothkur-Packerin im Hotel Bergkristall hat sich somit auch erledigt und als i-Tüpfchen obendrauf habe ich nun ein nichtausgelastetes Schul(Ferien)-Kind zuhause. Die idealen Voraussetzungen also für eine „entspannte, ruhige Vor-Weihnachtszeit“.

Nach einer „kurzen Sortierungszeit“ machen wir erstmal „Ferien“. Täglich pilgern wir nach der Stallarbeit ins „Vogelhäusle“.
Dort genießen wir die exclusive Regendusche, das gemütliche Sofa und die herrliche Ruhe während der Herbstferien.

Nach den Ferien beschließe ich in aller Ruhe die Ferienwohnungen von oben bis unten durch zu putzen:

Schränke, Kommoden und Betten werden vorgeschoben…mal schauen was sich dahinter so alles angesammelt hat!?
Die Altholz-Möbel werden anschließend mit einer speziellen Politur abpoliert und schauen danach wieder aus wie neu!

Die Bettdecken und Kissen werden gewaschen. Ebenso die Matratzenschoner und die Wolldecken.

Alle Vorhänge werden abgehängt und gewaschen, gestärkt, gebügelt und wieder aufgehängt…Was für ein Aufwand, der sich aber echt lohnt!

Mit dem Dampfreiniger, einem Spezialreiniger und meiner geballten Frauenpower verschwinde ich für Stunden im Bad und WC und verpasse diesen Räumlichkeiten einen Generalputz der sich gewaschen hat…

Zeitgleich wird im ganzen Haus die Herbstdekoration entfernt, Fenster geputzt, abgestaubt und anschließend die Böden gewischt.

So verbringe ich wochenlang in „aller Ruhe“ putzend die „ruhige Zeit“.
Mittlerweile sind drei Wochen vom Lockdown light vergangen und wir bewegen uns in Richtung Adventszeit.

…und nun beginnt der jährliche Wahnsinn!

Plötzlich kapiert nämlich Sonja…hoppla es ist ja schon bald Weihnachten!

Weihnachtsdekoration-Kisten stehen noch im Dachboden, Kekse muß ich auch noch backen, ach ja und die Weihnachtspost für die Gäste existiert bis dato nur in meinem Kopf…aber ca. 20% der Weihnachtsgeschenke habe ich immerhin schon gekauft…läuft! In wie vielen Tagen ist Weihnachten?

Ich habe noch 24 „ruhige Vorweihnachts-Tage“ Zeit und der erste Advent steht schon in den Startlöchern.

…und da sind wir schon beim Thema: Adventskranz und Adventskalender.
Ich glaube einen neuen Kalender basteln geht sich nicht mehr aus…der vom letzten Jahr tut’s noch! Wo ist der eigentlich!?
Oje, zusammen mit der Weihnachtsdekoration in unzähligen Kisten auf dem Dachboden verstaut.

Also mache ich heute noch einen Ausflug auf den Dachboden, hole alle Schätze runter und sitze anschließend völlig verzweifelt zwischen dem Inhalt von fünf großen Kisten.
Naja, das Advents-Frühstück mit der Familie findet dann recht besinnlich mit einer Kerze im Glas statt…zu mehr fehlt mir einfach die nötige „Ruhe und Kreativität“.

Die Frage meinerseits an den Rest der Familie:“Irgendwelche Kekssorten-Wünsche…oder wie immer?“ artet dermassen aus, dass ich beschließe…“Wie immer!“
Am nächsten Morgen lege ich hochmotiviert mit der Produktion los, etwas dezente Weihnachtsmusik im Hintergrund und schon geht’s in der Weihnachtsbäckerei heiß zur Sache. Zwischendurch hilfen mir meine Nichten und Theo noch ein bisschen. Es läuft und so kann ich nach drei Tagen sagen:“Fertig!“

Die Weihnachtsdekoration beschränkt sich dieses Jahr auf unsere private Wohnung und die Terrasse. Nur die schönsten Teile kommen zum Einsatz.

Ein „verfrühtes Weihnachtsgeschenk“ meiner Schwester kommt Mitte Dezember genau richtig. Einen ganzen Nachmittag verbringe ich damit das Eisengestell mit Tannen,-Birken,-Lärchenästen und einer Lichterkette zu schmücken. Außerdem kommen noch Roststerne, Kiefernzapfen und Kugeln an den Baum…

„Mei isch des an schena Baum!“– für jedes Lob gibt’s ein Schnäpsle. So will es der beliebt Brauch des Christbaumlobens im Allgäu. Täglich lobe ich meinen Baum selber…so ist der Lockdown light realtiv gut auszuhalten!

Kurz bevor der Einzelhandel auch dem Lockdown zum Opfer fällt, erledige ich noch schnell die letzten Weihnachtseinkäufe. 95% ist geschafft und die restlichen 5% sind selbst gebacken, selbst geschrieben und selbst gebastelt.
Apropos selbst gebastelt. Da ist ja noch die jährliche Weihnachtspost für die Urlaubsgäste.
Es ist mir wirklich sehr wichtig Weihnachtsgrüße zu verschicken! So verbringe ich die nächsten Tage mit malen, ausstanzen, stempeln und kleben…und zusammen mit einer Flasche Wein unterschreiben wir dann alle zusammen 200 Karten einzeln!
Alkohol ist während der „ruhigen Vorweihnachtszeit“ ein angenehmer Begleiter…

Pünktlich zu Weihnachten ist dann das Haus blitzeblank sauber geputzt, der Kühlschrank voll, das Getränkelager „weinlastig“ aufgefüllt und wir in freudiger Erwartung.
Die Kinder-Christmette fällt dieses Jahr aus bekannten Gründen aus und so beschließen wir einen weihnachtlichen Spaziergang auf den Dreiländerblick zu machen…wir haben ja Zeit!

Während der eine Teil der Familie im Stall ist bereite ich das Abendessen vor. Es gibt traditionsgemäß wie jedes Jahr Fondue.

Mit vollem Bauch und bewaffnet mit einer Stirnlampe geht Theo dann zusammen mit Bruno draußen das Christkind suchen und wie jedes Jahr findet er es nicht…
…es war ja auch in der Zwischenzeit bei mir und hat die Geschneke vorbereitet!
Traditionsgemäß wird bei uns um die Geschenke gewürfelt. So dauert die Bescherung etwas länger.
Meine größten Wünsche dieses Jahr:
Das wir alle gesund bleiben, zurück zur Normalität finden und recht bald wieder Gäste auf dem Stöhr.Hof empfangen dürfen!

Hoffentlich gehen alle diese Wünsche in Erfüllung!

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