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Johannes E., 13 Jahre hat einen Wunsch

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„Sonja, wanderst du mit mir auf den Hochgrat?“
So war die zaghafte Frage von Gastkind Johannes E., 13 Jahre…zwar hochmotiviert aber noch nie zu Fuß auf dem Hochgrat gewesen.
„Natürlich wandere ich mit dir auf den Hochgrat!“
Ich ging davon aus das sich das Wander-Date auf uns beide beschränkt. Im Laufe der nächsten Tage wollten der kleine Bruder Jakob, Theo und Bruno und schlussendlich auch noch Papa Reinhard mit. Also wurde aus einem Wander-Date eine Männerwanderung plus Frau.
Dann kam der Tag X. Ein wunderschöner sonniger Tag im August. Ich schaute extra darauf das eine Sonnenuntergangsfahrt mit Berggottesdienst stattfindet. So fährt die Bahn bis 22 Uhr und wir können uns mit dem Aufstieg Zeit lassen.
Tatsächlich stehen „alle Mann“ pünktlich zum ausgemachten Zeitpunkt mit Rucksack, Wanderstöcken, bestem Schuhwerk und jeder Menge Motivation da und warten auf mich als „einzige Frau“.
Mama Gabi bleibt hier und wird uns alle (hoffentlich) später oben auf dem Hochgrat in Empfang nehmen.
Wir fahren also mit dem Auto zur Hochgratbahn-Talstation. Reges Geschnatter auf der Rückbank begleitet mich.

Die Spannung beim hochmotivierten loswandern vom Parkplatz ist greifbar. Johannes ist eher ruhig und versucht mit Theo Schritt zu halten. Alle Kinder wandern sich „rege unterhaltend“ vorne weg – wir „Alten“ hinterher.
Wir wandern die „normale Route“ auf der Fahrstraße nach oben.
Erstmal schlängelt sich die Teerstraße gemütlich vorbei an der „Unterlauchalpe“ bis dieser übergeht in einen Schotterweg. Die Kinder wandern immer noch zügig vorne weg.

Der Weg wird steiler und erbarmungsloser, schlängelt sich teilweise an der prallen Sonne nach oben, saodaß wir naßgeschwitzt endlich „den Wasserfall“ bezwingen. Dieses Teilstück ist wirklich brautal und die Kinder sind weg…! Weder können wir sie sehen noch reagieren sie auf unser rufen! Offensichtlich sind wir sehr langsam unterwegs…
Nichtsdestotrotz müssen wir jetzt eine kurze Trinkpause einlegen. Plötzlich tauchen die Kinder wieder auf…

„Wir haben auf euch gewartet…!“ werden wir vorwurfsvoll empfangen. Die Frage ob alles ok ist, erübrigt sich.
Wir stärken uns und wandern dann vorbei an der „Oberlauchalpe“ den immer gröber werdenden Schotterweg Kehre um Kehre weiter.
Die Freude auf ein „eiskaltes Radler“ treibt uns „Alten“ voran.
Die Kinder werden nun auch etwas langsamer und „verwickelt in ein sehr, sehr interessantes Gespräch“ mit der labernden Bäurin merkt keiner das wir bereits vorbei sind am Staufner Haus.

Die Bergstation ist schon länger in Sichtweite. Die Kinder holen die „letzten Reserven“ aus sich heraus und so entwickelt sich auf den letzten Metern noch ein spannendes Wettrennen. Wer kommt als erster an der Bergstation an?
Johannes ist tatsächlich der Erste, der relativ entspannt oben ankommt!
Ich bin mächtig stolz auf ihn (…auf die anderen natürlich auch!) und strahle mit ihm um die Wette.
Wir haben deutlich weniger lang wie gedacht für den Aufstieg gebraucht. Deshalb trudeln auch erst die ersten Musikanten, Gäste und schließlich der Pfarrer an der Bergstation ein. Von Gabi fehlt auch noch jede Spur. Wir suchen uns ein tolles Plätzchen und direkt werden Essenswünsche geäußert. Mama Gabi ist mittlerweile auch da und freut sich mit „ihren Buben“.

Hungrig werden nun Pommes, Kaiserschmarren und Currywurst verputzt und wir „Alten“ lassen uns das wohlverdiente Radler schmecken.
Der Berggottesdienst, begleitet von einer Blasmusik hat mittlerweile auch begonnen. Alle lauschen interessiert dem Pfarrer zu…es ist andächtig ruhig! Ich genieße die grandiose aussicht bis zum Bodensee und freue mich über die „mitten aus dem Leben gegriffene“ Predigt des Geistlichen.

Während langsam die Sonne „im schwäbischen Meer“ versinkt wird es Zeit für ein Erinnerungsfoto.
Mit der Gondel lassen wir uns anschließend nach unten gondeln.

Verschwitzt und stinkend erreichen wir wieder den Stöhr.Hof. Ich glaube die Kinder (und auch wir „Alten) schlafen heute Nacht besonders gut!
Am nächsten Morgen verkündet mir Johannes hochmotiviert und freudestrahlend: „Nächstes Jahr wandern wir über die Brunnenauscharte auf den Hochgrat, Sonja!“
„Ja, Johannes das mache ich sehr gerne mit dir! Ich freu mich drauf!“

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